Die Identifizierung des mutmaßlichen Dealers mit den tödlichen “Blue Punisher”-Party-Pillen könnte abgeschlossen sein. Die Ermittler sind überzeugt, dass derjenige, der mit kurzen Haaren, Jogginghose und einem Schlabber-Shirt gekleidet ist, der gesuchte Täter ist.
Am Montagabend verstarb ein 13-jähriges Mädchen, nachdem sie offensichtlich eine überdosierte Ecstasy-Tablette eingenommen hatte. Zwei weitere Mädchen im Alter von 14 und 15 Jahren wurden schwer vergiftet und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die 15-Jährige wurde mittlerweile entlassen, während die 14-Jährige noch auf der Intensivstation liegt, aber sich in einem stabilen Zustand befindet.
Kurz nach dem Vorfall durchsuchten Polizisten die Wohnung eines 37-jährigen Mannes namens Christian B. Dabei wurden die blauen Pillen und 2000 Euro in einer typischen Stückelung gefunden. Bei seiner Festnahme soll sich B. geweigert haben, sein Handy herauszugeben. Dies führte dazu, dass die Staatsanwaltschaft nun nicht nur wegen des Verdachts der Weitergabe von Drogen an Minderjährige ermittelt, sondern auch aufgrund der Verdunklungsgefahr.
Laut Informationen der BILD-Zeitung war der mutmaßliche Dealer bereits zuvor in mehrere Verkehrskontrollen geraten und wurde dabei auf Alkohol- und Drogenkonsum getestet. In allen Fällen waren die Ergebnisse negativ.
Es wird berichtet, dass Christian B. mit seinem tiefergelegten VW Golf regelmäßig Jugendliche zur Neubrandenburger Diskothek “Colosseum” gefahren und abgeholt haben soll. Ein Insider aus der Disko gab an: “Es war seltsam, dass dieser kräftige Kerl die ganze Nacht im Auto gewartet hat. Er hat sich ziemlich aufgespielt und wirkte angeberisch. Er ist nie in die Disko gegangen.”
Eine Polizeisprecherin, Diana Krüger, bestätigte auf Anfrage der BILD-Zeitung: “Er wurde häufig in den Abend-, Nacht- und Morgenstunden im Stadtbild gesehen und von den Beamten mehrfach kontrolliert.” Weiterhin erklärte sie: “Er gab an, dass er sicherstellen wollte, dass die Jugendlichen sich nicht betrunken oder berauscht ans Steuer setzen. Unsere Beamten hatten den Eindruck, dass er Gutes tun wollte.”
Allerdings wird nun untersucht, ob der Mann seine Fahrdienste möglicherweise dazu genutzt hat, um Drogen an Minderjährige zu verkaufen. Die Ermittlungen diesbezüglich laufen weiter.